Anekdoten: Wenn Gastfreundschaft trifft menschliche Komik – Meine Erlebnisse als Gastgeberin und Beobachterin
Anekdoten sind die wahren Schätze des Lebens. Sie sind die kleinen Geschichten, die uns zum Lachen, Schmunzeln und Nachdenken bringen. Heute widme ich mich genau diesen kleinen Begebenheiten – aus den Jahren, in denen ich als Gastgeberin die SALON MOON-Konzerte (2014-2019) veranstaltete, und vom jüngsten Löwenpalais Sommerfest am 28. Juni 2025, bei dem ich als…
Anekdoten sind die wahren Schätze des Lebens. Sie sind die kleinen Geschichten, die uns zum Lachen, Schmunzeln und Nachdenken bringen. Heute widme ich mich genau diesen kleinen Begebenheiten – aus den Jahren, in denen ich als Gastgeberin die SALON MOON-Konzerte (2014-2019) veranstaltete, und vom jüngsten Löwenpalais Sommerfest am 28. Juni 2025, bei dem ich als Künstlerin und aufmerksame Beobachterin unterwegs war. Zwei verschiedene Rollen, ein Kaleidoskop menschlicher Begegnungen. Jeder Mensch hat wohl schon mal die Erfahrung gemacht, mal Gast zu sein und mal Gastgeber. Wenn du diesen Text zu Ende gelesen hast, fallen dir selbst jede Menge Anekdoten ein. Und hoffentlich trägt er zum Verständnis bei – zur charmanten Verhaltensverständigung, sozusagen. Dabei bleibt trotzdem das gute Gefühl, ganz du selbst zu sein. Um die Privatsphäre zu schützen, habe ich manche Namen geändert. Also, bloß nicht aufregen!
Salon Moon: Meine persönliche „Business School“ für menschliche Höhen und Tiefen
Als Sopranistin, Saloniere und ehemalige Veranstalterin der „SALON MOON“-Konzerte (2014-2019) weiß ich nur zu gut, welche Herkulesaufgabe hinter solch einem Event steckt. Monatlich organisierte ich Konzerte und betreute in diesen 4-5 Jahren über 40 klassische Musiker, die mit mir probten, musizierten und das unvergessliche SALON MOON Konzerterlebnis unserem Publikum bereicherten. Bei jeder Veranstaltung bot ich dazu ein großartiges Dinner-Buffet mit über 20 kalten und warmen Speisen – vom Sektempfang bis zum ausgelassenen Get-together mit authentischen koreanischen und europäischen Köstlichkeiten. SALON MOON war eine private Institution, eine erste Adresse in Berlin, die man erlebt haben musste. Noch heute erinnern sich viele Gäste an die einzigartige, besondere Atmosphäre. Es war eine glorreiche Zeit – und eine intensive Lehre im Umgang mit allen Facetten des Publikums: von spendabel, sparsam bis seltsam. Man könnte sagen, es war meine persönliche Business School für menschliche Abgründe und Höhenflüge.
Anekdoten aus dem SALON MOON: Zwischen Kunstgenuss und knausriger Kasse
In den SALON MOON-Jahren sammelte ich zahlreiche Anekdoten über die Wertschätzung von Kunst und Gastfreundschaft. Manche Gäste, die den Eintrittspreis ab 14 Jahren für ihre Kinder umgehen wollten – denn kleine Kinder bringen klassischer Musik oft wenig Aufmerksamkeit entgegen – fragten doch tatsächlich nach dem halben Preis. Man könnte meinen, Kunst sei wie ein Familienpaket im Freizeitpark – nur mit weniger Achterbahn, dafür mehr Tönen und tieferen Gedanken. Der SALON MOON war schließlich für Erwachsene gedacht. Vielleicht hätte ich eine Altersgrenze „ab 14 Jahren oder sobald sie nach freiem Eintritt fragen“ einführen sollen. Manch befreundete Seele ist noch heute sauer auf mich, dass sie nicht kostenlos bei uns eingeladen war.
Künstlerische Eigenwerbung oder Gratis-Buffet?
Eine Künstlerin brachte statt des Eintritts von 60 Euro (für Büffet, Wein und Konzerte) eigene Kunstwerke als Geschenk mit – und nahm sie nach der Veranstaltung wieder mit! Kam die Künstlerin wirklich nur für Eigenwerbung, um umsonst all die Musik und exzellenten teuren Weine zu genießen und noch dazu Kontakte zu kaufkräftigen Kreisen zu knüpfen? Diese Künstlerkollegin, die mir so ein „Geschenk“ machte, sah ich kürzlich auf Facebook mit dem Werk. Meine anfängliche Verwirrung, da ich dieses Werk nirgendwo bei mir finden konnte, hielt an, bis ich dachte, ich hätte es irgendwo in den SALON MOON Räumen verloren. Nein! Auf meine Nachfrage im Mai 2025 antwortete sie, sie sei im Urlaub und würde sich melden. Bisher nichts. Ob das Kunstwerk seitdem auf weiteren „Eintrittstouren“ war, bleibt das Geheimnis der Künstlerin. Ein brasilianischer, exzentrischer Künstler namens Oswaldo hingegen war ein Paradebeispiel für Großzügigkeit – er brachte stets mehrere, wunderschön verpackte Kunstwerke mit. Eine andere talentierte Berliner Künstlerin ließ öfters mal ihren Begleiter den Eintritt bezahlen und versprach uns einmal ein kleines Wagner-Porträt – bis heute ist es nicht angekommen. SALON MOON war Künstlern gegenüber großzügig, lehnte selten ab und verlangte auch nicht streng den Eintritt, wenn sie zu uns kommen wollten. Das spricht für unser gutes Verständnis – oder unsere naive Hoffnung auf Gegenseitigkeit. Und ja, manches Gedächtnis kann wie das eines Elefanten nichts vergessen.
Goldlöffel-Gate und meine eigenen „Jugendsünden“: Wenn Souvenirs zur Beute werden
Wir baten die Gäste, den Eintritt vorab zu überweisen, doch immer mehr zahlten bar. Am Ende mancher Veranstaltungen fehlte Geld in der Box. Wir servierten mit vergoldetem Besteck, und einmal, als alle Gäste gingen, fehlten jeweils drei Goldlöffel, Gabeln, Messer. Ja, wer das Goldbesteck mit sich nahm, hatte sogar ein besseres Geschäft gemacht, als den Eintritt zu bezahlen. Man könnte fast meinen, es war eine Schatzsuche mit Dinner. Und ganz ehrlich, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit goldenen Löffeln werfen.
Trophäen-Jagd in fremden Cafés und Restaurants
In meiner jüngeren Zeit, gebe ich zu, habe ich auch mal gerne eine Cafétasche mitgenommen, mal von der Deutschen Bahn, mal aus dem Starbucks Café. Cafe-Becher als Souvenir fand ich damals ganz schick und praktisch, wie eine Siegestrophäe von jedem Café und jeder Stadt, statt im Souvenirladen langweilige Dinge zu kaufen. Einmal wollte ich unbedingt eine schöne blaue Tasche in einem Restaurant in Großbritannien kaufen, als ich dort tourte. Ich war bereit, sie zu bezahlen. Der Kellner wollte sie mir leider nicht verkaufen, und dann… nun ja, nahm ich sie eben mit. Das würde ich jetzt nicht mehr machen. Ich habe auch aus bekannten Promi-Restaurants wie der PARIS BAR oder dem Restaurant FLORIAN in Charlottenburg, Berlin, einige schöne Servietten um den Hals gebunden und nach dem Essen mitgenommen. Mea culpa. Pino vom Restaurant Montanola hingegen, dem ich meine Vorliebe für seine Tischdecken verriet, schenkte mir sogar zwei Stücke davon, da wir eine freundschaftliche Geben-und-Nehmen-Beziehung pflegten. Hast du gemerkt? Ja, ich kaufe kaum etwas außer Essen; für die künstlerische Freiheit lebe ich sehr reduziert, was Ausgaben betrifft, ganz wie viele andere Künstler und Künstlerinnen. Was früher Spaß war, sehe ich heute mit anderen Augen. Man wird älter, man wird reflektierter – oder zumindest weniger dreist. Ich nehme mir fest vor, bei all diesen Orten, während ich diesen Text aufschreibe, am liebsten zu schwören, wie es mir leidtut, ein paar Euros für die Taschen und Servietten zurückzubezahlen, plus Trinkgeld.
Vom Löwenpalais Sommerfest: Glamour, Kunst und die menschliche Komödie
Nach meiner Zeit als Gastgeberin beim Salon Moon habe ich beim diesjährigen Löwenpalais Sommerfest eine neue Perspektive eingenommen – die der Beobachterin und Künstlerin. Es war ein Fest wie aus dem Bilderbuch. Die Sonne tanzte auf dem Rasen, die Rosen, die Hortensien und all die Blumen standen in voller Blüte, das Essen duftete, die Drinks perlten. Ein Publikum in sommerlichem Schwarz-Weiß, als wäre es direkt vom Laufsteg entsprungen. Ein wahrer Marathon des Vergnügens von 15 Uhr nachmittags bis 4 Uhr morgens.
Ein Fest für alle Sinne: Kunst, Kultur und Gemeinschaft
Das Löwenpalais bot in diesem Jahr weit mehr als eine Party. Es war die Fortsetzung einer fantastischen Sommerausstellung mit 130 Künstlern, deren Werke die Hallen schmückten. Dazu öffneten wir die Türen unserer Atelier-Apartments – eine seltene Gelegenheit, Künstler hautnah in ihren privaten Schaffensräumen zu erleben. All das für 12,50 € im Vorverkauf (später 15 € an der Abendkasse), inklusive Welcome-Drink und Musikdarbietungen von klassischen und Pop-Sängerinnen. Ein Preis, der angesichts des gebotenen Erlebnisses – von geselligen Persönlichkeiten bis hin zur umfassenden Kunstschau – kaum zu schlagen ist. Wer da noch meckert, hat wohl vergessen, dass man für einen Parkplatz in Berlin manchmal mehr zahlt.
Ein großes Dankeschön gebührt Jörg Starke und seinem unermüdlichen Team, allen voran Event Manager Myron und seinen Servicekräften. Sie begannen schon Monate im Voraus mit der Organisation von Flyern, Gästelisten, Catering – oft bis in die frühen Morgenstunden. Auch die Sekretärin Franziska im Hintergrund und unser Herkules-Hausmeister Matthias, der trotz seiner Fußknöchelverletzung vor Wochen alle Tische und Stühle neu gestrichen hat, waren unverzichtbar. Der Gastgeber Jörg Starke kümmerte sich persönlich um die Gäste, unterstützt von seiner Frau Yuni und ihrer bezaubernden Tochter Paloma, die mit jugendlicher Fröhlichkeit an der Bar und im Garten mithalfen. Es war herrlich, ältere Generationen mit ihren erwachsenen Kindern und manche Familien mit kleinen Kindern im Garten zu sehen – ein Sommerfest von 2-Jährigen bis 100-Jährigen – ein Zeichen dafür, dass dieses Event keine „alte und graue dekadente Szene“ ist, sondern eine lebendige, bunte Mischung, die Kunst, Kultur und Glamour modern und auch ganz international verbindet. Und wer hätte gedacht, dass Kunst auch so familienfreundlich sein kann?
Die Kunst der Unverfrorenheit: Weinflaschen-Ballett und unerwünschte Kühlaufträge
Doch wo Licht ist, findet sich auch das charmante Grau menschlicher Eigenheiten. Kaum waren meine Arien vom Balkon verklungen, da näherte sich eine Dame Brigitte (Name geändert), bekannt von früheren SALON MOON und Löwenpalais-Veranstaltungen. Sie lästerte lautstark am Tisch über die „schrecklichen Menschen“ im Garten des Löwenpalais Sommerfestes – Frauen mit gespritzten Lippen, straffen Gesichtern – und beklagte sich über „schreckliche und auch alte unattraktive Menschen“ und jene, die sich „zu viel Mühe mit dem Schönheitsideal geben“. Ironischerweise gehörte sie selbst zur Kategorie der „Greisen“ – ein Spiegelbild der eigenen Ängste, kunstvoll drapiert in Gesellschaftskritik. In diesem Moment, als sie so schrecklich über andere redete, sah ihr reifes Gesicht nicht unbedingt attraktiv aus. Da ich in dem Moment nicht in ihrer gleichen Stimmung war, tat es mir leid. Ich habe an diesem Tag so viele Schönheiten gesehen, und auch Männer, die sich viel Mühe mit dem Dresscode gegeben haben. Ich empfahl ihr schmunzelnd, sich doch den attraktiver scheinenden Menschen zuzuwenden, anstatt missgelaunt zu verharren. Ich bewundere und respektiere Menschen, die sich viel Mühe geben, anderen zu gefallen – auch wenn ich selbst nicht Gleiches tun und verhalten würde. Aber ich tue es selbst gerne, weil es Spaß macht. Ich schmücke mich selbst auffällig, kunstvoll, besonders mit meinen Kopfbedeckungen. Was für ein Jammer, zum sommerlichen Fest hinzugehen und schlechte Energie zu verbreiten! Wer weiß, vielleicht ist das Schönheitsideal auch nur ein Ausdruck kreativer Freiheit. Sie meinte, sie hätte für 15 Euro Eintritt keinen einzigen attraktiven Menschen bei dem Sommerfest gesehen – neben ihr saß ihr Mann ruhig, er kennt seine Frau ja gut – musste das Löwenpalais jetzt auch noch ein Dating-Portal organisieren? Oder wir schlagen den Gästen vor: „Bitte bringen Sie attraktive Begleiter mit!“ Vielleicht sollte man das nächste Mal eine Umfrage starten: „Sind unsere Gäste attraktiv genug für Ihr Eintrittsgeld?“ Und wenn nicht, gibt’s dann Geld zurück?
Der Kühlschrank-Coup vor dem Auftritt: Künstlerische Konzentration vs. Gäste-Wünsche
Diese Dame Brigitte rief mich kurz vor meinem Auftritt an, um eine „zu teuer“ gefundene Weinflasche im Atelier-Kühlschrank zu kühlen. Mein Handy war für die Videoaufnahme im Stand-by-Modus – ein Alptraum für jede Künstlerin, die stundenlang Körper und Geist für den idealen Gesangszustand vorbereitet und sich nur darauf konzentrieren möchte. Ich konzentriere mich kurz vor dem Auftritt nur darauf und möchte nicht von etwas anderem abgelenkt werden. Bei jedem meiner Auftritte empfange ich keine Freunde und bat lange Zeit, mich an diesem Tag nicht anzurufen. Ich möchte vor meinem Auftritt einfach nicht angerufen oder angesprochen werden. Dennoch ging ich ans Telefon. Bei älteren Frauen mache ich da manchmal eine Ausnahme, zu verneinen oder zu ignorieren. Natürlich antwortete ich: „Alles nach dem Auftritt.“ Wenig später tauchte sie mit der Tasche und der Weinflasche in der Hand auf, zeigte sie mir von unten zu meinem Balkon hinauf, während ich Texte auffrischte und probte. Konzentration? Fehlanzeige! Sie hätte am liebsten gehabt, ich käme von meiner Bühne herunter, öffnete die Tür, nahm die Tasche entgegen und stellte die Weinflasche in den Kühlschrank. Ich war wenig begeistert, da ich jederzeit mit dem Singen beginnen sollte. Ich sagte der Dame Brigitte: „Bitte behalten Sie Ihre Tasche, bis ich mit meinem Auftritt fertig bin.“ Aber es sei ja „doof“, wenn sie die Tasche mittragen müsse, sie würde sie lieber an meiner Wohnungstür aufhängen. Am Tag zuvor war ich in der Druckerei gewesen, um vor meinem Atelier-Eingang Kunstfotografien und Flyer von mir anzubringen – da war ich wenig begeistert, an der Tür eine Weinflasche hängen zu sehen. Manche könnten behaupten, was das ausmachen würde. Ja, wir Künstler achten super gerne auf kleine Details. Ich bat nochmals, alles nach dem Auftritt zu machen. Als ich nach dem Auftritt die Tür aufmachte, hing dort tatsächlich diese Tasche mit Weinflasche. Sie wollte ihre selbst mitgebrachte Tasche nicht mit sich tragen, ignorierte mich völlig. Nun ja. Wen kümmern Künstlerbefindlichkeiten, Hauptsache, die Gäste dürfen sich nach ihren eigenen Befindlichkeiten verhalten. Das ist die Essenz der Kunst: Freiheit für alle, auch wenn sie manchmal die Nerven kostet.
Teetassen-Rebellion: Mein kleines Café-Missverständnis
Mit dieser etwas harmlosen Anekdote blickte ich selbst mit so wenig Bedacht zurück, als ich am Savignyplatz lebte: Freunde holten mich aus der Wohnung. Einmal saß ich beim Teetrinken, als Freunde mich zu meinem Fenster riefen, ich solle herunterkommen. Ich ging mit meiner Teetasse und dem Untersetzer mit ihnen zusammen hinein ins Café unter meiner Wohnung. Ich fand es lustig, aber die Kellnerin und der Restaurantbesitzer fanden es gar nicht lustig, dass jemand mit dem eigenen Getränk hereinspazierte. Da sie mich als Nachbarin kannte und ich eine Tasse Tee bestellt hatte, war es in Ordnung, aber trotzdem… Ich sagte zu den älteren Damen Brigitte und ihrem Mann Dick (Namen geändert): „So etwas mögen die Jungs, die gerne Drinks verkaufen wollen, vom Löwenpalais gar nicht!“ Die Dame Brigitte antwortete mir: „Ja, nicht wegen dem hohen Preis vom Glas Wein, der Wein schmeckt mir nicht!“ Hm… Habt ihr eine Idee, wie wir diese Damen zufriedenstellen können?
Wasser statt Wein: Die hohe Kunst des Forderns – oder der Herr Kleinigkeit
Und dann war da der ältere Gast aus Hamburg, gut situiert mit angesehenem Beruf, der sich als Künstlerkenner, Künstler-Liebhaber und großzügiger Charmeur verstand und von mir ein Bild zu einem freundschaftlichen Preis ausgehandelt und gekauft hat, um eine Künstlerin zu unterstützen. Als ich ihm ein Glas Wein ausschenkte, nahm er es an – obwohl er angeblich „gar keinen Alkohol trinkt“ und ein Bier in der Hand hielt. Er habe aufgehört, Alkohol zu trinken. Eine gute Idee für die Gesundheit. Aber der Herr erzählte stolz, wie nett die zwei weiblichen Servicekräfte an der Abendkasse mit Welcome Drinks seien, weil er statt des alkoholischen Welcome Drinks einen ganzen Liter Sprudelwasser gewünscht hätte und es von der großen Brünetten, die superhübsch und superfreundlich ist, bekommen hatte. Ich war fassungslos. Ein Liter! Eingepackte Sprudelwasserflaschen! Nicht nur ein Glas! Applaus für so viel „Charme“? Für das erfolgreiche Aushandeln einer ganzen Flasche Wasser bei den beiden schönen, jungen Empfangsdamen? Wollte er mit den jungen Hübschen einfach länger Konversation führen oder meinte er wirklich ernst, 1-Liter-Flaschen statt Welcome Drinks zu bekommen? Hatte sein Charme etwa den der Damen übertroffen? Bei über 250 Gästen hätte der Eventmanager keine 200 Flaschen Wasser auf Vorrat gehabt, wenn jeder so dächte. Meine Fassungslosigkeit über sein unmögliches Benehmen konnte er kaum übersehen. Bestimmt hat er nicht erwartet, mir über seine Errungenschaft, eine 1-Liter-Wasserflasche, zu erzählen und von mir eine entsetzte Reaktion zu bekommen. Was hat er dabei gedacht? Wollte er wirklich zum Ausdruck bringen, wie toll die Servicekräfte des Löwenpalais Sommerfestes organisiert waren? Ich erzählte ihm vom Weinschmuggeln der Gäste, und er fand es auch unmöglich. Im Grunde war sein erfolgreiches Verhalten nicht viel anders als das der Dame Brigitte mit dem Weinflaschen-Kühlschrankwunsch. Er war überrascht, regte sich auf zu verteidigen und hatte nicht erwartet, dass ich ihn genauso „Geil! Hast du gut gemacht!“ begeistern konnte, sondern er merkte, wie sein Umgang – Alkohol ja, Alkohol nein und geschicktes Verhandeln einer 1-Liter-Flaschenwasser gegen ein Glas alkoholischen Welcome Drink! – etwas angekratzt wirkte.
Er wollte energisch demonstrieren, dass ich ihn nicht „im gleichen Topf“ mit den Weinschmugglern sehen sollte. Meine Antwort? „Nein, nicht im gleichen Topf. Aber in einem anderen Topf.„
Der Blick in den Spiegel: Wenn die Realität anders aussieht als gedacht
Jeder Mensch, und ich gehöre auch dazu, kann sein eigenes Verhalten ganz anders wahrnehmen, als es tatsächlich ist. Das kann manchmal sogar peinlich werden, oft merkt man es erst hinterher, wie der ältere Herr mit dem Sprudelwasser, die Lästerei der älteren Dame über andere und ihr Wunsch, die Weinflasche kühlen zu lassen und die Tasche durch ihren Mann tragen zu lassen – bestimmt hat ihr Ehemann die Tasche auf ihre Anweisung hin an die Tür gehängt! – oder der ausnahmsweise reiche Journalist mit der selbst mitgebrachten Champagnerflasche, die er von seinem „Ehrenmann“ tragen ließ. Für die sind alle anderen vielleicht zu „doof“ oder „unmöglich“ erschienen, die sich nicht wie sie verhalten? So wie ich als Künstlerin vielleicht zu „unmöglich“, zu „egozentrisch“ oder zu „unverschämt“ hier aufschreibe. Gast sein, Gastgeber zu sein und nur Beobachter zu sein – aus allen Perspektiven kann das viele amüsante Anekdoten ergeben, die zeigen, wie verzerrt wir wahrnehmen können, selbst wenn wir uns selbst toll finden, den anderen schief anzusehen und wie empfindlich wir auf andere reagieren können.
Da fällt mir noch eine weitere Geschichte mit meinem Ex-Gatten ein, der Schauspieler ist. Wir haben einmal zusammen einen Kamera-Workshop gemacht. Nach dem Workshop schauten wir alle gemeinsam unsere eigenen Schauspielleistungen vor der Kamera an und analysierten sie zusammen mit den Kollegen. Damals sagte mein Ex-Schauspiel-Gatte: Er hatte immer eine Vorstellung von sich, dass er ein eleganter Herr sei. Aber was er vor der Kamera, objektiv gesehen, von sich selbst sah, enttäuschte ihn sehr – es war ein Bauer, der sich ganz grob vor der Kamera bewegte. Meine große Verwunderung war damals: Mein Ex-Gatte, der Schauspieler, hat das tatsächlich zur Kenntnis genommen – wow! Manchmal ist der Spiegel der Realität eben etwas unerbittlicher, als wir es uns wünschen.
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