Athen für Kenner: Der alte Olivenverkäufer und die subtile Kunst der griechischen Psyche

Erlebe Moon Suks witziges Athen-Abenteuer mit einem gerissenen Olivenverkäufer am Monastiraki-Platz. Eine humorvolle Geschichte über das Feilschen, Reisen und überraschende Lektionen über die griechische Mentalität. Jetzt lesen und schmunzeln!

Monastiraki-Platz – das schlagende Herz Athens. Hier, wo Geschichte auf Hipster-Cafés trifft, wo Straßenmusiker um Aufmerksamkeit buhlen und Händler in dritter Generation ihre Waren anpreisen, begegnet man dem echten, ungeschönten Leben. Und genau hier, mitten im Trubel, lachte mich ein Stand mit prallen, glänzenden Oliven an.

1 kg für 3,99 € – drei Euro günstiger als auf dem großen Zentralmarkt. Ein Schnäppchen! Oder?

Natürlich musste ich zugreifen. Ich bin in Athen, also esse ich Oliven. Das ist ungefähr so logisch wie „Ich bin in Italien, also esse ich Pasta“ oder „Ich bin in Frankreich, also kaufe ich zu teuren Wein, weil ich denke, dass er besser schmeckt als zu Hause“.

Ich liebe Oliven sowieso – aber in Athen? Hier sind sie frischer, saftiger, salziger und vor allem: billiger. In Deutschland zahlt man für gute Oliven locker das Doppelte, und dann kommen sie oft aus einem Glas, das seit drei Jahren im Regal steht und an dessen Rand ein verdächtiger weißer Rand klebt.

Dazu kommt: Salznotstand.

Meine Unterkunft in Athen – charmant, minimalistisch, ohne Kochgelegenheit. Kein Herd, kein Topf, kein Salz. Und als jemand, der nicht zehn Tage lang fade Supermarktsalate essen will, habe ich einen pragmatischen Weg gefunden, meinem Körper das nötige Salz zuzuführen: Oliven & Feta.

Ja, meine Ernährung bestand zu einem beachtlichen Teil aus diesen beiden Dingen – ein kulinarisches Konzept, das irgendwo zwischen „mediterrane Diät“ und „Notfallplan eines verzweifelten Backpackers“ lag.

Schon zu Beginn meiner Reise hatte ich auf dem Zentralmarkt 1 kg für 6 Euro gekauft – nicht gerade ein Spottpreis, aber exzellent im Geschmack. Es dauerte exakt vier Tage, bis ich das komplette Kilo verputzt hatte. Mein Körper? Wahrscheinlich mit Olivenöl durchzogen. Mein Geist? Glücklich.

Aber dann, wie das Schicksal es wollte, stand ich auf dem Monastiraki-Markt. Ich wollte eigentlich keine Oliven kaufen. Aber dann dachte ich: Warum nicht? Ich hatte ja bereits 1 kg Pfirsiche gekauft – eine spontane Entscheidung, weil sie in der Schale so verlockend aussahen: 2 kg für 2 Euro!

Das Problem? Die Verkäuferin.

Ruppig, unfreundlich, der Ausdruck eines Menschen, der die letzten 20 Jahre keinen guten Tag mehr hatte. Ich zeigte auf die Schale, sie kassierte 2,50 Euro.

Ich? Verblüfft.

„Aber 1 kg kostet doch 2 Euro?“

Sie winkte ab: „Du wolltest Pfirsiche aus der Schale. Das war mehr als 1 kg.“

Aha. Eine Art „Premium-Pfirsich“-Tarif, exklusiv für Touristen? Ich diskutierte nicht. 2,50 € – na gut. Aber die Pfirsiche? Nach zwei Tagen verschimmelt.

War es Bio? Oder einfach schlechte Qualität?

Ich wusste es nicht. Aber ich wusste: Beim nächsten Marktbesuch werde ich verdammt vorsichtig sein.

Und da war ich nun. Vor einem Stand mit 1 kg Oliven für 3,99 €.

Ein verlockendes Angebot – vielleicht zu verlockend?

Als geübter Reisender weiß ich: Wenn ein Angebot zu gut klingt, ist es oft genauso wahr wie eine Diät, die verspricht, dass man mit Schokolade abnimmt. Also fragte ich höflich:

„Kann ich probieren?“

Der Verkäufer – ein wettergegerbter, urgriechischer Großvater mit buschigen Augenbrauen, die aussahen, als hätten sie bereits Platon höchstpersönlich beim Olivenkauf beobachtet – verzog kurz das Gesicht. Es war dieser spezielle Ausdruck, den Händler aufsetzen, wenn sie wissen, dass ihr Produkt die Probe bestehen könnte, sie sich aber wünschen, dass man einfach blind kauft. Doch die griechische Gastfreundschaft ist ein Ehrenkodex. Also lächelte er gequält.

„Two times,“ sagte er gönnerhaft, als hätte ich soeben eine exklusive Einladung zu einem Michelin-prämierten Oliven-Tasting gewonnen.

Ich nahm eine Olive. Dann noch eine. Perfekte Balance zwischen salzig und herb! Ich nickte anerkennend und vergewisserte mich erneut:

„1 kg, 3,99 €, richtig?“

Er nickte eifrig. Ich bestellte ein Kilo.

Und dann geschah es.

Mit der blitzschnellen Präzision eines Pokerspielers ließ er die Oliven in den Beutel rauschen, wog sie – zack, Tüte zu, „For you!“ – und hielt mir mein Paket hin.

Verdächtig. Sehr verdächtig.

Mein inneres Betrugsradar schlug an. Der Beutel fühlte sich… leicht an. Zu leicht. Ich hatte erst neulich ein Kilo Oliven gekauft – und das hier? Unmöglich.

Ich schaute den alten Herrn an. Er lächelte.

Ein Profi.

Ich setzte mein unschuldigstes Touristen-Gesicht auf.

„Kann ich nochmal wiegen?“

Sein Lächeln wurde einen Hauch dünner – der Moment, in dem ein Schachspieler erkennt, dass sein Gegner seinen Turm gesehen hat. Doch Verweigern wäre verdächtig. Also stellte er die Oliven zurück auf die Waage.

Und nun geschah etwas Magisches.

Er platzierte den Beutel nicht mittig auf der Waage, sondern schob ihn so schräg an den Rand, dass das Display kaum lesbar war. Ah, der klassische Trick.

„Could you put it in the middle? And let your hand away?“ fragte ich freundlich, aber mit dem unerbittlichen Tonfall eines FBI-Ermittlers.

Er zögerte. Langsam – sehr langsam – rückte er den Beutel nach vorne. Und da war es, schwarz auf weiß:

798 Gramm.

Nicht einmal 800! Nicht nur betrogen, sondern auch noch schlecht betrogen. Fast hätte ich mich beleidigt gefühlt. Hielt er mich für so dumm? Würde er heute Abend seiner Familie stolz erzählen, wie leicht Touristen zu täuschen sind? Würde seine Frau ihn mit einem liebevollen „Bravo, mein Gaunerherz!“ belohnen? Würden die Enkelkinder mit leuchtenden Augen aufschauen und sich denken: „Eines Tages werde ich so ein raffinierter Olivenmogul wie Opa“?

Oder hatte er einfach nur noch nicht genug Übung? Vielleicht war er einst ein kleiner Taschendieb, der mit einer Sicherheitsnadel angefangen hatte, aber nie zur goldenen Rolex aufsteigen konnte. Und nun, gefangen zwischen Amateur und Profi, betrieb er auf dem Markt seine kleine Gauner-Werkstatt.

Ich schaute ihn an.

Er schaute mich an.

Ein Moment wie aus einem Italo-Western. Die Luft knisterte. Im Hintergrund hätte Ennio Morricone einsetzen können.

Dann, mit einem resignierten Seufzen, griff er zur Schaufel und schaufelte stur weitere Oliven in meinen Beutel, bis die Waage schließlich exakt 1 kg anzeigte.

Ich lächelte süffisant. „Thank you!“

Seine Antwort? Ein missmutiges „Mmmh.“

So klang ein Mann, dessen Tagesgeschäft gerade um 200 Gramm Oliven weniger profitabel geworden war.

Ich drehte mich um und ging – und fragte mich:

Wie oft funktioniert dieser Trick wohl täglich? Und was sagt er über die menschliche Psyche, über das subtile Spiel zwischen Verkäufer und Käufer, über Vertrauen und Misstrauen in einer Welt, in der jeder ein bisschen mehr vom Leben erhofft und manchmal auch ein bisschen weniger bekommt?

Das war nur der Anfang!

Du hast bis hierher gelesen und von diesem kleinen Oliven-Krimi nicht nur geschmunzelt, sondern vielleicht sogar laut gelacht? Wunderbar! Denn genau das ist das Leben, wenn man als Künstlerin Moon Suk unterwegs ist: voller unerwarteter Begegnungen, kleiner Absurditäten und ganz viel Stoff für gute Geschichten.

Das war nur die erste Erzählung von meiner Athen-Reise. Nächstes Mal tauchen wir tiefer ein: Vielleicht gibt es noch mehr Athen-Reiseberichte, enthülle ich die Geheimnisse meiner Wasserkocher-Krimi-Rezepte, oder berichte über meine Beobachtungen über die griechischen Männer.

Amüsiere dich mit Künstlerin Moon Suk, werde Teil der Moon Suk Familie, und lach mit ihr!

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Vielen Dank, dass du meine Reise teilst – und bis zum nächsten Mal, wenn ich wieder irgendwo auf der Welt über das Leben, das Essen und die kleinen Absurditäten stolpere!

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Deine Moon Suk🌍✨

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