Das Löwenpalais: Ein Hort der Kreativität und besonderer Menschen

Tauche ein in die einzigartige Welt des Löwenpalais in Berlin-Grunewald: Entdecke seine besondere Atmosphäre, die inspirierenden Menschen von der Blumenfee Moon bis General Jörg Starke, und die faszinierende Verbindung von Kunst, Garten und Leben. Ein persönlicher Blick hinter die Kulissen.

Mein liebster Arbeitsplatz, die Stiftung Starke – liebevoll Löwenpalais genannt, mit seinen zwei stattlichen Löwenfiguren vor dem Vorderhaus – pulsiert stets vor kreativer Energie. Dieses bemerkenswerte Anwesen, welches 1903/04 vom renommierten Architekten Bernhard Sehring (bekannt auch für das Theater des Westens) erbaut wurde, hat eine reiche Geschichte: Bereits lange vor der Gründung der Stiftung Starke im Jahr 1988 lebten hier zahlreiche Künstler, darunter Dirigenten und Filmemacher, die diesem Haus schon damals eine besondere Aura verliehen.

Es ist ein Ort, der zum Staunen einlädt, oft schon beim Betreten des Gartens, wo die Blumen in voller Pracht blühen und eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Dieses Löwenpalais ist ein Jungbrunnen der Kommunikation inmitten des etablierten und bisweilen dekadenten Grunewaldes. Hier, im Grunewald, ist das Löwenpalais ein kultureller Jubel, wo kreative Auseinandersetzungen niemals enden und Langeweile ein Fremdwort ist. Es ist wirklich reich an unterschiedlichen Energien und Kommunikationen.

Im Herzen des Gartens thronen drei exotische Pavillons aus Indonesien, die unter Jörg Starkes Kommando von einem indonesischen Handwerker direkt hier aufgebaut und ausgerichtet wurden. Sie stehen prachtvoll zwischen zwei großen, alten Magnolienbäumen, knapp 200 Jahre alt, die von Mitte März bis Mitte April jedes Jahr wie verrückt schreiend blühen. Deshalb eile ich eilig von meinen Reisen zurück, meist vor Mitte April, um diesen Höhepunkt der Blüte nicht zu verpassen. So werde ich laut empfangen von meiner Wiederkehr ins Löwenpalais. Wenn die Magnolien verblüht sind, beseitige ich den Winterschmutz und topfe frische Sommerblumen für die große Terrasse um. Im Mai blühten in der Ecke zwei Rhododendren in intensivem Pink, jetzt blühen kräftig betörende Rosen, und gleichzeitig bereiten sich bald Hortensien ‚Annabelle‘ und Bauernhortensien in Weiß vor, die schon volle Knospen gebildet haben. Die Terrassenblumen, im April eingepflanzt, blühen jetzt sommerlich und füllen die Töpfe. Ich streichle täglich jede Blume persönlich, beobachte aufmerksam, was sie brauchen – Wasser, Nahrung oder Medizin. Im Garten fließt zudem meditatives Wasser aus zwei exotischen Buddhabrunnen, deren Figuren das Wasser sanft herabfließen lassen.

Die Seele des Löwenpalais: Seine besonderen Menschen

Diese Atmosphäre wird nicht nur von den prächtigen Gemäuern und Blüten geformt, sondern vor allem von den Menschen, die das Löwenpalais mit Leben füllen und zu dem machen, was es ist:

Da ist Franzi, die Sekretärin, die den Überblick über alles hat, koordiniert und wie ein stabiler Baum fest verwurzelt ist. Sie gehört einfach zum Inventar! Als vernünftige Person behält sie ihre Ruhe inmitten von emotionalen, kreativen und teils verrückten Künstlern. Dann Myron, der Eventmanager und mein Nachbar, einer der fleißigsten und gut gelauntesten Menschen überhaupt. Er ist gefühlt 24 Stunden auf den Beinen, organisiert Ausstellungen, Konzerte, Hochzeiten, verschiebt Möbel, führt Meetings… einfach unermüdlich. Myron ist auch der Partner von Lee, die vor vier Jahren zu ihm gezogen ist. Lee ist eine Chinesisch-Thailändische Asiatin, die in Deutschland aufgewachsen ist und ein völlig europäisches Verhalten zeigt. Hört man sie nur reden, ohne sie zu sehen, würde man sie zu 100% als europäische Persönlichkeit einstufen. Grandios beherrscht sie dazu noch asiatische Kochkünste.

Und dann ist da Matthias, unser Hausmeister, dessen Spitznamen „Herakles“ Jörg Starkes Ehefrau ihm verlieh, weil er so unglaublich stark ist. Ohne Matthias, der mit Elektrizität umgehen, Bilder aufhängen und alles Kaputte im und ums Löwenpalais reparieren kann, der sich um die Künstler-Apartments kümmert, läuft hier gar nichts. Er hat auch große Kenntnis über den Garten und ist bei schweren Anlässen im Garten stets der Erste, der hilft. So ein allseitiger, vertrauenswürdiger Mitarbeiter ist Gold wert!

Eine weitere geschätzte Bewohnerin ist Frau Pohl, die 94 Jahre alte, feine und liebe Dame, deren Mann ein bekannter Filmemacher war. Sie nennt mich seit Jahren „Die Gärtnerin aus Liebe“, wenn sie mir mit einem zauberhaften Lächeln begegnet. Frau Pohl liebt die Musik von Mozart; oft hört man die Klaviermusik aus ihrem offenen Fenster. Manchmal sitzt sie auch im Garten und genießt die Sonnenstrahlen und die Blumen. Obwohl sie nicht in bestem Gesundheitszustand ist und hier und da Schmerzen hat, trägt sie ihr wunderschönes Lächeln stets auf ihrer zarter Haut. Eine sanftmütige Dame, trotz all ihrer körperlichen Beschwerden. Ihre erwachsene Tochter, ihr Schwiegersohn und die Enkelkinder besuchen sie regelmäßig, helfen im Haushalt und sorgen dafür, dass sie nicht allein ist. Es ist sehr schön, das zu sehen. Sie bedankte sich einmal liebevoll mit einer SMS-Nachricht: „Ich habe meiner Freundin heute geschrieben wie durch Ihren Einsatz der Garten so schön geworden ist und ihre Antwort war, dass sie das bestätigt bei ihren Besuchen bei mir. Danke für die Freude die sie mir als Bewohnerin bereiteten.“

Jörg Starke, der General der Stiftung, ist ein temperamentvoller Mann, der die Stiftung energisch vorantreibt und absolut der wichtigste Mensch ist, um das wundervolle Löwenpalais am Laufen zu halten – von Ausstellungen bis zu finanziellen Angelegenheiten. Ich kenne Jörg seit über 20 Jahren, und er ist in dieser Zeit kaum älter geworden. Er pflegt sich sehr um sich selbst, macht viel Sport und besucht alle Jahre eine Klinik, um unter streng kontrolliertem Programm zu fasten. Durch Jörg hatte ich auch die Gelegenheit, Yoko Ono hier im Löwenpalais kennenzulernen, da Jörg über lange Zeit eng in künstlerischer Zusammenarbeit mit ihr verbunden war. Er selbst sagt, dies sei einer der schönsten Orte, um hier älter oder reifer zu werden, umgeben von Kunst und Künstlern. Seit letztem Sommer ist Jörg mit seiner wunderschönen, jungen Frau Yuni aus Indonesien und der Tochter Paloma aus Miami ins Löwenpalais nach Berlin gezogen. Jörg ist wahnsinnig aktiv, fleißig, ideenreich und liebt Yuni abgöttisch – und zeigt das gerne offen.

Die bodenständige Yuni wiederum steht morgens um 5 Uhr auf, wenn ich manchmal erst ins Bett gehe, nach dem Schreiben oder Videoschneiden, und kehrt dann den großen Garten. Sie ist nicht nur bodenständig, sondern auch unglaublich fleißig. Sie kocht, wie viele Asiatinnen, sehr gerne, und ich habe bei ihr das beste Sambal gekostet. Aktuell besucht sie deutsche Kurse und lernt mit aller Mühe die deutsche Sprache. Sie gießt auch die Wiesen, was wiederum nicht meine Lieblingsbeschäftigung ist. Wir passen perfekt zusammen, denn Garten kehren und Wiesen gießen sind so gar nicht meins! Ich kümmere mich lieber inniglich um die Blumen, filme zusätzlich viele Video-Beiträge für die Ausstellungen und widme mich meinen künstlerischen Aktivitäten – was der General manchmal scherzhaft kommentiert: „Moon, dein Garten!“ Ja, diese Verwandlung zur Blumenfee, zur guten Seele des Gartens, ist für mich eine wahre Ehre. So passen Yuni und ich perfekt zusammen. Mit Lee, Yuni und mir haben wir drei asiatische Präsenzen im Löwenpalais – wie die drei Pavillons im Garten!

Und Paloma, ein junges Fräulein und noch Schulkind, ist ein intelligentes Wesen gepaart mit jugendlicher Schönheit, die Englisch, Spanisch, Indonesisch, Chinesisch und natürlich Deutsch spricht. Sie ist die Zukunft des Löwenpalais, und wir alle haben große Freude, sie wachsen und sich entwickeln zu sehen.

Im Löwenpalais gibt es zudem vier Künstler-Apartments, die von sechs Monaten bis zu einem Jahr von Künstlern bewohnt werden. Hier können sie ihre Kreativität in Ruhe und einer tollen Atmosphäre entfalten. Wir alle, die hier leben und wirken, tragen dazu bei, dass das Löwenpalais ein ganz besonderer Ort ist. Durch Jörgs Familienumzug gibt es übrigens neuerdings zusätzliche Sommerausstellungen, was früher unüblich war, denn über Jahre hinweg fanden hier normalerweise nur Winterausstellungen statt. Deswegen auch unsere kommende Sommerausstellung am 12. Juni 2025 – wir sind immer in höchst aufregender Bewegung, besonders bei schönem Sommerwetter.

Im Löwenpalais, wo kreative Auseinandersetzungen niemals enden, begegne ich Künstlern und ihren Werken. Für unsere kommende Sommerausstellung wollte ich die Anlieferung der Kunstwerke für ein Video festhalten – ein Blick hinter die Kulissen, purer Prozess, pure Leidenschaft. Doch dieser poetische Alltag traf unerwartet auf ein kleines Drama… aber das ist eine andere Geschichte, für ein anderes Mal. 😳 Hier:🫡 https://moonsuktv.de/?p=212


Möchtest du mehr über die unerwarteten Dramen, die faszinierenden Kunstwerke und tiefgründigen Reflexionen erfahren, die sich im Löwenpalais und in der Stiftung Starke ereignen? Dann werde Teil von Moon Suks Familie !https://moonsuktv.de/?page_id=135 und folge meinem Blog für weitere Geschichten und Einsichten aus dieser einzigartigen Welt

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2 Kommentare

  1. Congratulations zu deinem neuen Blog, liebe Moon! Bin Fan der ersten Stunde- deine Texte sind ganz wundervoll, ich bin schon gespannt auf deine nächsten Blogs❣️Auf bald, Willie